Dieses berühmte Zitat von Albert Einstein kennt wahrscheinlich jeder. Und ja – es ist irgendwie auch total logisch.
Trotzdem passiert uns genau das immer und immer wieder. Wir tun die gleichen Dinge und hoffen das es beim nächsten Mal klappt, oder zumindest besser wird.
Und das hat etwas mit unserem Gehirn zu tun. Unser Gehirn liebt gleiche Abläufe und Rituale. Das ist das Geheimnis von Disziplin – ein Muster zu schaffen, um dann „unbewusst“ einfach sein Ding zu machen. Eigentlich ganz einfach, oder?
Anders ausgedrückt, das ist dann wie ein Impuls, der dich fernsteuert (remote). Diese Remote-Funktion in unserem Gehirn bedeutet z. B. wenn Dir jemand die Hand reicht, oder dir zunickt, dann machst du das Gleiche. Oder, wenn Du jemandem „automatisch“ die Tür aufhältst, wenn jemand nach dir kommt usw.!
Diese Remote-Funktion ist es, die uns morgens zum Aufstehen motiviert, um unseren Job zu machen, Meetings zu organisieren, Aufgaben zu delegieren usw.
Diese Remotefunktion ist ziemlich cool, wenn es um diese alltäglichen Routinen geht. Das spart Ressourcen und macht dich ziemlich effizient.
Ganz nebenbei: Sportliche Höchstleistungen werden i. d. R. durch diese Remotefunktion erzielt.
Die Remote-Funktion ist dem Grunde nach eine unbewusste Kompetenz
Fatalerweise geht das in beide Richtungen. Als unterstützende Funktion aber auch als torpedierende Funktion.
Torpedierend bedeutet dann, das wir nicht die Ergebnisse erzielen, die wir wollen! Im betrieblichen Kontext betrachtet wahrscheinlich sogar brauchen.
Damit meine ich, wenn Konflikte im Team immer auf dieselbe Weise ablaufen und/oder eine Endlosschleife drehen. Wenn immer die gleiche Anzeige für Mitarbeitersuche geschaltet wird.
Die immer gleichen Trigger im Meeting, die in ineffizienten Remotefunktionen endet! Wie z. B. im Gespräch „dicht machen“ oder „rumzicken“ oder „hinter dem Rücken tuscheln“ usw.
Zurück zur unbewussten Kompetenz (die Remote-Funktion):
Am einfachsten ist die unbewusste Kompetenz am Beispiel „Auto fahren“ zu erklären. Dies ist der Zustand, in dem die meisten mit großer Wahrscheinlichkeit Auto fahren.
Wir müssen nicht mehr darüber nachdenken. Während es Fahrens machen wir einige andere Dinge, wie ein Gespräch führen, die Landschaft betrachten, telefonieren usw.
Und jetzt denk mal an die allererste Fahrstunde…
In der ersten Fahrstunde waren wir mit der in der Phase der unbewussten Inkompetenz unterwegs:
Du weißt einfach nicht, wie das mit dem Autofahren ist, du kennst weder Risiken noch sonst etwas. Bist aber hoch motiviert, weil du den Führerschein machen willst.
In der Regel sind neue Mitarbeiter auch hoch motiviert, sie kennen die Baustellen des Unternehmens noch nicht und wollen ihr Bestes geben.
Doch dann beginnt das Drama. Phase II – die bewusste Inkompetenz!
Wir stellen fest, dass wir gar nicht so viel wissen oder können. Oder der Chef doch nicht so cool ist, wie du vorher gedacht hast. Diese Phase tut weh – not nice. In dieser Stufe lernen wir aber auch am Meisten.
Das gilt im Übrigen auch auf Mitarbeiterebene. Hier investieren wir inMitarbeiter Know-How.
Zurück zum Beispiel „Autofahren“: wir würgen den PKW ab, sind unsicher im Verkehr, beachten Verkehrsschilder nicht, parken schräg ein usw.! Hier ist Wachstumspotenzial ohne Ende.
Die Phase III ist die bewusste Kompetenz – wir wissen nun, wie das mit dem Autofahren geht. Und können uns immer mehr auf unsere Fähigkeiten verlassen.
Zurück zu Einsteins Definition von Wahnsinn! Immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“.
Um dieser Endlosschleife ein Ende zu bereiten ist es wichtig, diese Stufen zu kennen. Dann kann ich die Remote Funktion meines Gehirns so nutzen, dass ich die „torpedierender Funktion“ in eine „unterstützende Funktion“ umwandle.
Was will ich damit sagen?
Wenn die Remote-Funktion meines Gehirns mich unterstützt, dann ist alles gut, dann muss ich nichts ändern. Dann erreiche ich meine Ziele mit den gewünschten Ergebnissen.
Wenn die Remote-Funktion meines Gehirns mich aber torpediert, dann habe ich unter Umständen ein Problem. Das ist, wenn wir etwas in unserem Leben ändern wollen aber leider nie ein echtes Ergebnis erzielen oder vielleicht nur ein „temporäres“ Ergebnis. Sozusagen die Endlosschleife drehen.
Wir können da sehr viel aus dem Sport lernen.
Bei unserem Boxtraining mussten wir bestimmte Schläge und Schlag-Kombis in jeder Stunde mehrere hundert Male wiederholen, damit sie im Ring dann auch wirklich automatisch erfolgen. Remote, wie ein Programm, das das Gehirn steuert!
Wenn meine Führhand nicht so schlagkräftig war, wie ich es brauchte um im Ring zu bestehen, hat mein Coach Abdul mich immer wieder die gleichen Abläufe machen lassen.
Immer den gleichen Schlag üben: in Intervallen, in Dauerübungen, in Kraftübungen.
Er hat jede Phase dieses einen Schlages auseinander genommen. Die Faust, die Position der Hand, die Drehung, die Kraft aus der Schulter, in der Luft, mit Widerstand, in der Mann zu Mann Übung. Tausend Mal die gleiche Übung.
Und irgendwann dann hast du es raus, dann denkst du nicht mehr darüber nach, dann sitzt der Schlag!
Aber das geht nicht nur beim Boxen – das geht bei allem was du ändern willst. Das geht bei jedem einzelnen „Ding“ in deinem Leben. Du musst einfach nur die 4 Stufen durchlaufen.
Glaub mir nach dem „Spirit of the Beginning“, wenn du hochmotiviert bist, kommt immer Phase II – da bleib bitte dran! Lass dich nicht entmutigen! Weil du vielleicht denkst, das ist so viel, so schwer usw.!
Hier lernst du unheimlich viel. Und es geht vorüber – dann ab Stufe III wird es schon leichter.
Dran bleiben ist das Wichtigste um im Leben Veränderung zu bewirken, wenn wir es denn wirklich wollen. Doch dazu mehr beim nächsten Mal.